Britta Eyfried hatte sich als oberstes Ziel der Reha gesteckt, herauszufinden, ob sie noch weiter arbeiten gehen kann.

Und ich war noch besonders stolz drauf, dass ich dieses Jahr nie wegen MS krank war. Und im Endeffekt hat mir das nicht so gut getan, dass ich niemals eine Krankheitspause eingelegt habe, weil das hätte ich gut machen können, das hätte jeder verstanden. Aber ich wollte immer wissen, dass ich, ich wollte es immer wissen, ich will besser sein als ein Gesunder. Und da kam ich ziemlich fertig dieses Jahr im September, Oktober nach [Stadt] in die [Reha-Klinik]. Und dann haben mir dort die Ärzte und der Psychologe ziemlich schnell gesagt: „Jetzt haben Sie sich das Jahr richtig gut reingestürzt in Ihre Arbeit und jetzt erwarten Sie, dass Sie hier in drei Wochen wieder flott gemacht werden. Und dann gehen Sie wieder zurück nach [Wohnsitz] und dann machen Sie genauso weiter wie vorher. Ich glaube, das läuft nicht so [Frau Eyfried]." Das haben die mir ziemlich am Anfang gesagt, sodass ich doch sehr in mich gegangen bin, gleich von Anfang an.
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Ich habe auch sehr schnell gemerkt, dass für mich ein wichtiges Reha-Ziel eben war: Ich will rausfinden, wie das ist mit der Arbeit. Ob ich die Arbeit weiter leisten kann, ja oder nein. Denn in mir drin habe ich den Gedanken seit bestimmt zwei Jahren getragen, herauszufinden, ob das für mich noch gut ist so weiter zu arbeiten. Und dieses Ziel habe ich mir als oberstes Ziel gesteckt. Und bin dann sehr zielgerichtet auf dieses Ziel gesteuert in der Reha-Maßnahme. Habe den Therapeuten, habe den Ärzten, dem Psychologen gleich gesagt: „Ich habe gehört, hier kann man das sogenannte [Programm] machen.“ Das ist ein Leistungstest. „Und mir ist es wichtig herauszufinden, ob ich mit meiner Einschätzung im Augenblick oder mit meiner derzeitigen Arbeit, vier Mal fünf Stunden nämlich, ob ich da noch richtig liege oder ob ich nicht weniger arbeiten sollte. Oder gar nicht mehr.“
Und dieses Reha-Ziel habe ich dann auch sehr schnell, na, was heißt sehr schnell... Ich war wieder, wie immer, drei Wochen wurden mir genehmigt. Und ich habe in der zweiten Woche diesen Leistungstest gemacht und habe dann Ende der zweiten Woche eigentlich schon erfahren, dass ich so nicht weitermachen kann. Denn die Ärzte und der Psychologe haben mir sehr schnell gesagt: „Also vier mal fünf Stunden arbeiten, ist nicht mehr. Sie haben mit einem verstärkten Fatigue-Syndrom zu tun. Das heißt, mehr als drei Stunden konzentriert am Tag arbeiten, ist nicht." Und nun wusste ich von meinem Personalchef schon, bevor ich in die Reha ging, du brauchst gar nicht ankommen, wenn du weniger als zwanzig Stunden in der Woche arbeiten kannst. Ich bin [Bundesland] Beamtin und das ist in der Tat so, im Beamtengesetz auch geregelt, dass man mindestens zwanzig Stunden arbeiten muss.

Rehas bei multipler Sklerose und Depression