Die Erfahrungen von Udo Schubert

Portrait Udo Schubert ist 70 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder und fünf Enkel. Anfang 2003 wurde Prostatakrebs diagnostiziert. Im Verlauf wurden Metastasen festgestellt. Es sei ihm wichtig, das Leben zu genießen, ehrenamtlich tätig zu sein und weiter Pläne zu machen.

Udo Schubert ging regelmäßig zu Früherkennungsuntersuchungen. Im Alter von 60 Jahren stellte der Urologe einen auffälligen PSA-Wert fest und veranlasste eine Biopsie, wodurch Prostatakrebs festgestellt wurde. Sein Hausarzt schlug ihm zunächst aufgrund des Krankheitsstadiums als einzige Möglichkeit eine Hormontherapie vor und fügte hinzu, dass diese höchstens fünf Jahre wirksam sei. Udo Schubert schlussfolgerte daraus, dass er nur noch kurze Zeit leben werde. Er war zu der Zeit nebenbei Tauchlehrer und habe die Tauchsachen aus Frust weggeworfen, da er dachte: das brauchst Du nicht mehr. Aus heutiger Sicht hätte er sich damals durch den Arzt mehr Aufklärung und Vorbereitung auf seine Diagnose gewünscht.

Aufgrund der nachfolgenden Untersuchungen stellte sich heraus, dass doch noch weitere Behandlungsmöglichkeiten für Udo Schubert in Betracht kamen und er entschied sich für die Durchführung einer Bestrahlung. Als sein PSA-Wert nach einiger Zeit anstieg, entdeckte er durch Eigenrecherche die HIFU-Behandlung, eine intensive fokussierte Ultraschallbehandlung, und ließ diese durchführen. Die Prostata wird dabei erwärmt, wodurch Krebszellen absterben sollen. Der PSA-Wert sank dadurch wieder. Bei einem erneuten Anstieg bekam er hochdosierte Hormonspritzen und ein Knochenszintigramm ergab den Befund von Metastasen in mehreren Bereichen des Körpers. Eine Zweitmeinung bestätigte den Befund. Er bekam daraufhin erneut Hormonspritzen.

Den Befunden zufolge sei Udo Schubert schwerstkrank und wie lange er noch lebt, kann ihm auch sein Arzt nicht sagen. Ihn beschäftigt die Sorge um seine Frau, die er im Falle seines Todes allein zurücklassen würde und empfindet seine Situation so, als ob ein Schwert über ihm schwebe. Zu seinem Lebensende macht er sich konkrete Gedanken und möchte in ein Hospiz gehen, wenn es soweit ist. Im Gegensatz dazu fühlt sich er sich bis jetzt eigentlich gesund und hatte auch während der Behandlungen kaum Beschwerden. In der Selbsthilfegruppe findet er viel Austausch mit anderen Betroffenen. Seine Familie, ehrenamtliche Tätigkeiten wie z.B. das Schwimmtraining für Kinder und einen guten Arzt zu haben, sind drei wichtige Säulen der Lebensqualität von Udo Schubert. Er denkt positiv und will die Zeit nutzen, die er noch hat.

Das Interview wurde Mitte 2013 geführt.

 

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