Die Erfahrungen von Melinda Heese

Portrait Melinda Heese ist zum Zeitpunkt des Interviews im November 2011 52 Jahre alt. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann und arbeitet bei einer Autovermietung am Flughafen. Im Jahre 2004 wurde Morbus Crohn diagnostiziert. Frau Heese hat einer Veröffentlichung ihres Interviews in der Audioversion zugestimmt.

Melinda Heese erlebt Ende der 1990er Jahren bei einem Urlaub in Frankreich kurzfristig die ersten Beschwerden in Form von Durchfall und Bauchschmerzen. Ein Jahr später, wieder in Frankreich, kamen die Beschwerden erneut, so dass Frau Heese glaubte, es würde mit dem Leitungswasser dort zusammenhängen. Diesmal verschwanden die Beschwerden jedoch nicht von alleine, sondern wurden schlimmer. Die üblichen Mittel gegen die Schmerzen und den Durchfall halfen nicht, also wandte sich Frau Heese an einen Arzt. Nach einer Darmspiegelung im Jahr 2003 waren sich die Ärzte sicher, dass es sich um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung handelt, schwankten aber zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Von da an wurde Frau Heese ambulant von einem Internisten behandelt. Im Jahr 2004 erfolgte dann die Diagnose Morbus Crohn. Die Einnahme von Cortison in hohen Dosen zeigte Wirkung, führte aber gleichzeitig zu einer starken Gewichtszunahme. Die Gewichtsschwankungen im Rahmen der Cortisonbehandlung machten ihr zu schaffen. Die Umstellung auf andere Medikamente wie z.B. Methotrexat führte zu keinem Erfolg. Hohe Blutverluste bei den Stuhlgängen mussten bereits einmal mit einer Bluttransfusion behandelt werden.

Schmerzen und Durchfall sind für Frau Heese beeinträchtigend. Erlebnisse, es nicht rechtzeitig zu einer Toilette geschafft zu haben, empfindet sie als sehr belastend. Außerdem bedauert sie sehr, dass sie nicht mehr regelmäßig mit ihrem Mann zum Essen ausgehen kann. Aufgrund der vielen Fehlzeiten wurde sie erst von ihrem Arbeitsplatz versetzt, erhielt dann mehrere Abmahnungen und später eine fristlose Kündigung, trotz des Schwerbehindertenausweises. Aktuell geht sie mit Hilfe eines Anwaltes beim Arbeitsgericht gegen die Kündigung vor.

Gleichzeitig zur ärztlichen Versorgung befindet sich Frau Heese in Therapie bei einem Psychologen. Er hat ihr zusätzlich ein homöopathisches Mittel empfohlen, das ihr sehr gut hilft.

Das Interview wurde am 04.11.2011 geführt.

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