Erst als die Kyra Dressels Mutter die positive Wirkung von Medikamenten bemerkte, konnte sie mit guten Gewissen die Therapie für ihr Kind akzeptieren.

Kyra Dressel: Also wir haben erst ein Jahr Therapie gemacht, also Gesprächstherapie. Haben es dann mit der Ernährungsumstellung und den Ölen versucht und dann haben wir die Medikamente ausprobiert. Wir hatten so ungefähr alles, glaube ich mittlerweile: Stratera, Konserta, Ritalin, Ritalin Uno, und irgendwas anderes. Das war so ein Probemedikament. Unser Psychiater in der Nähe von Kopenhagen, der erste, war der Meinung, dass wir eine gute Familie zum Testen wären, ob diese Medikamente wirken oder wie die wirken. Dann haben wir gesagt: „Wenn das anderen Leuten hilft, dann machen wir das auch mit.“ Ich zum Beispiel schlage nur auf Ritalin Uno an. Ich kann die normalen Ritalin nicht schlucken. Ich krieg die nicht runter und Stratera und Konserta wirken überhaupt nicht. Funktioniert einfach nicht. Da schlafe ich dann gar nicht und bin dann auch leicht gereizt. Mein Bruder nimmt im Moment Konserta und Uno für abends und meine Mutter normales Ritalin.
Interviewer: Das hat ein Jahr gedauert von der Diagnose bis ihr die Medikamente bekommen habt?
Kyra Dressel: Ja.
Interviewer: Was war denn ausschlaggebend, dass ihr gesagt habt, dass ihr die Medikamente nehmen wollt? Wolltet ihr von Anfang an nicht und dann doch?
Kyra Dressel: Nein. Meine Mutter wollte uns nicht unter Drogen setzen. Sie ist sowieso ein bisschen alternativ und hat dann gesagt, dass sie erst einmal warten will, ob man alternativ etwas machen könnte ohne sich Medikamente rein zustopfen. Das hat aber nichts gebracht. Wir haben die Medikamente ausprobiert und haben es sofort alle gemerkt. Daraufhin haben wir gesagt: „Dann bleiben wir halt bei unseren Medikamenten.“
Interviewer: Und mit den Medikamenten ging es dann auch besser für alle. 
Kyra Dressel: Ja. Deutlich. War auch ruhiger und netter zu Hause.